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Metropolenhaus im Jüdischen Museum, Berlin

Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg realisierten bfstudio-architekten ein gemischt genutztes Gebäude der etwas anderen Art.
Das METROPOLENHAUS am Jüdischen Museum versteht sich als integratives Projekt, als Ort der Begegnung in einem kulturell gemischten Kiez. Sein "aktives Erdgeschoss" vereint kleine Läden, Gastronomie des Nahen Ostens und die nicht-kommerziellen Projekträume der Kulturplattform feldfünf. Letztere wurden durch den Verkauf der Gewerbe- und Wohneinheiten querfinanziert.

  • Produkte: GROHE Blue Professional
  • Land: Deutschland
  • Stadt: Berlin
  • Fläche: 10.309 m²
  • Entwickler: METROPOLENHAUS am Jüdischen Museum GmbH & Co. KG
  • Architekten: bfstudio Partnerschaft von Architekten mbB Benita Braun-Feldweg & Matthias Muffert
  • Baujahr: 2018

 






Photos in order of appearance by:
1. & 2. OSTKREUZ, 3. & 4. Werner Huthmacher, 5. OSTKREUZ

 

ARCHITEKTUR MIT EINEM MISCHNUTZUN­GSKONZEPT FÜR DAS GEMEINWOHL

Was kann das Haus dem Quartier geben, und ie lässt sich Privateigentum in den Dienst eines belebten Kiezes stellen? Das METROPOLENHAUS beantwortet diese Fragen mit einer Architektur, die zwischen den städtischen Maßstäben – groß zum Platz, kleinteilig zur Straße – und mit einem am Gemeinwohl orientierten Mischnutzungskonzept vermittelt. Auf dem Gelände des ehemaligen Blumengroßmarktes ist der sechsgeschossige Neubau an der Ecke Markgrafenstraße­/Lindenstraße selbst Teil des neuen Kunst- und Kreativquartiers und trifft auf ein baulich und sozial sehr heterogenes Umfeld. Neben dem gegenüberliegenden Jüdischen Museum im barocken Kollegienhaus und dem markanten Libeskind-Bau prägen auch Hochhäuser und Wohnblöcke aus den 1970er und 1980er Jahren mit Nachbarschaften aus unterschiedlichen Kulturen die Kulisse, der das METROPOLENHAUS am Jüdischen Museum eine offene Architektur entgegensetzt.

Historische Stadt als architektonische Referenz

Die Gebäudestruktur orientiert sich an der historischen Friedrichsstadt, in deren südlichem Teil sich das heutige Friedrichshain-Kreuzberg befindet: Große Blockränder umschlossen einst die landwirtschaftlich genutzten Parzellen im Blockinneren. Das Konzept der Flure gibt den Maßstab für die Gestaltung der kleinteiligen Fassade vor, die auch mit den Bestandsgebäuden kommuniziert. Die Parzellen gliedern das Gebäude und reichen bis in den Garten, wo sie sich zu Arkaden und Loggien entwickeln, die Begegnungszonen für Bewohner und Gewerbetreibende darstellen. Zum Museumsplatz hin kontrastiert die Fassade zwischen anthrazitfarbenen Faserzement-Fassadenelementen und zurückgesetzten hellgrauen Loggien. Raumhohe Panoramafenster geben Einblicke in die Anatomie des Gebäudes. Schichten und Ebenen werden sichtbar, gestaffelte Fassaden und transparente Flächen lassen die Komplexität des Gebäudes erahnen. Die Verwendung von Lochblechen und Lamellen schafft Transparenz und vermittelt einen Eindruck von der Komplexität des Gebäudes. Zum Platz hin öffnet sich das METROPOLENHAUS entlang der 67 Meter langen Platzkante mit dem Konzept des "aktiven Erdgeschosses".

Flexible Raumtypologien für vielfältige Lebensmodelle

Für das Quartier wurden auf den weiteren Flächen im Erdgeschoss fünf ausgewählte kleine Läden (28 bis 44 m²) etabliert, darunter eine Biobäckerei und ein Friseursalon sowie ein Vintage-Mode-Laden. Ende 2021 soll außerdem ein Restaurant (270 m²) mit isrealisch-nahöstlicher Ausrichtung eröffnen. Auf den ersten beiden Etagen gibt es weitere Gewerbeflächen für Studios und Ateliers. Zudem sind dort und in den darüberliegenden Obergeschossen insgesamt 37 Wohneinheiten untergebracht, die teils als Maisonettes und teils als Flats ausgelegt sind und sich über Flächen von 90 bis 180 m² erstrecken. Wichtig war es bfstudio-architekten, Blickbeziehungen zwischen den Wohn- und Gewerbeeinheiten und ihren jeweiligen äußeren Umgebungen zu schaffen, thematisiert durch entsprechende Schrägstellungen der Grundrisse. So lenkt das Gebäudelayout den Blick auf der einen Seite in Richtung des belebten Museumsplatzes, auf der anderen Seite zum ruhigen Stadtgrün, dem Besselpark.

 

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